Ja, ich gebe es zu: Ich war ein Opfer der Werbung. In der Beschreibung hieß es „Gänsehaut pur!“, „ein Wein außerhalb normaler Kategorien“, „kompakt und doch unglaublich filigran“, „intelligenter Meditationswein, der die intellektuelle Auseinandersetzung sucht, sie fördert“ und „groß!“
So hat Master of Wine Frank Roeder über den „Deep Blue“ geschwärmt. (Den ganzen Text und Infos zum Winzer Martin Tesch gibt es hier.) Ich konnte nicht widerstehen und habe den Weißwein aus Spätburgunder-Trauben gekauft – und habe es nicht bereut.
Zum Essen (gebackener Fisch, Püree und Spinat) hat er wunderbar geschmackt – frisch, aromatisch, lecker. Vielleicht hätte ich ihn solo trinken sollen, um mich mit ihm intellektuell auseinandersetzen zu können. Vielleicht sollte ich mir einfach noch eine Flasche davon besorgen.
Ebenso gut wie über feine Weine zu schreiben, kann Frank Roeder über sie sprechen. Klar, ist ja auch sein Job, aber eben auch seine Leidenschaft. Ich mag seine ruhige, höfliche Art – niemals arrogant. Das wird auch im Video-Interview deutlich, das ich zusammen mit meinem Kollegen Anton Minayev gemacht habe.